Koh Tao-Hole

Finally am Solo-Traveln und direkt gestrandet?! Wie ich meine Lieblingsinsel schon beim ersten Stop in Thailand gefunden habe erfahrt ihr hier.

Pallo XOXO

9/25/20236 min read

Reisen heißt auch, sein Englisch wieder aufzufrischen. Nicht auf eine schulische Art, sondern viel natürlicher Day-to-Day beim Sprechen mit anderen Menschen. Egal ob Local oder Tourist. Jedes Gespräch ist anders und stets mit neuen Eindrücken und Sprüchen verbunden. Vor ein paar Tagen quatschte ich hier in Koh Tao mit einem Neu-Seeländer. Dabei kam die Frage auf, wie lange ich eigentlich schon hier wäre. Meine erste Antwort: "I actually don't really know. Probably like seven or eight days." Finn, der Neu-Seeländer, setzte ein breites Grinsen auf und entgegnete sofort: "If you can't even remember, how much time went by, you're stuck in the KohTao-Hole, bruh!"

KohTao-Hole?! Ich hatte zwar in Pai mal davon gehört, dass viele Backpacker in den Partylocations gerne etwas länger bleiben als unsprünglich geplant, also sprichwörtlich "im Hole feststecken". Dass ich aber direkt an meinem ersten Solo-Travelling-Stop hängengebleibe, hatte mich dann doch selbst überrascht. Oder vielleicht auch nicht? Irgendwie hatte ich an meinem letzten Tag in Bangkok ja so eine Vorahnung.

Nachdem Jannik und Lisa Ihre Heimreise angetreten hatten, begann vor ziemlich genau 10 Tagen meine Solo-Travelling-Zeit in Bangkok. Da die drei gemeinsamen Wochen ziemlich erreignisreich waren, wollte ich erstmal ein paar Tage auf eine Insel, die Füße hochlegen und am Strand chillen. Weil Westthailand im September noch sehr verregnet ist, war mit Koh Tao, im östlichen Golf von Thailand, auch schnell die passende Insel gefunden. Also Bus- bzw. Fährticket sowie Hostel gebucht und früh ins Bett, um den Bus, der in Bangkok am nächsten Morgen um 06:00 Uhr abfahren sollte, zu erreichen. So zumindest die Theorie.

Während ich nämlich im Hostel in Bangkok meinen letzten Blogpost schrieb, kam eine Mitarbeiterin des Hostels und fragte, ob ich nicht an der Social-Hour teilnehmen möchte. Für die geplanten Social-Games würde noch eine Person fehlen. Was soll's, dachte ich mir und ging trotz mäßiger Motivation und großem Hunger mit. Nach zwei kurzen Runden Uno und einem Quiz stellte sich heraus, dass ich nicht der einzige war, der dringend Abendessen brauchte. Also spontan mit der gesamten Runde zum gemeinsamen Dinner und die bisherigen Travel-Erfahrungen mit zwei Britinnen und einer Norwegerin ausgetauscht. Mit einem anderen Teil der Gruppe, die wie ich nicht auf eine wildere Party aus waren, ging's im Anschluss sogar noch in eine Billard-Bar bis ich mich um 12 Uhr aber wirklich verabschieden musste, um am nächsten Tag den Bus nicht zu verschlafen. Kaum 24 Stunden alleine unterwegs war eine Erkenntnis aber definitiv wieder sehr präsent: Leute kennenlernen ist beim Solo-Travelling wirklich unglaublich easy. Sogar eine Einladung nach Darwin, Australien hatte ich in der kurzen Zeit erhalten. Die Vorfreude auf die anstehende Zeit in Koh Tao war dementsprechend hoch (und sollte mich nicht enttäuschen).

Koh Tao

Nach unspektakulärer Anreise mit Bus und Fähre regnete es bei meiner Ankunft aber erstmal wie aus Eimern🥲 Weil zu allem Überfluss auch meine Internet-Flat zwischenzeitlich abgelaufen war und die Routenfindung zum Hostel ohne GoogleMaps praktisch unmöglich war, blieb mir nur der absolut überteuerte Vor-Ort-Taxi-Service.... Finally im Revolution-Hostel, in das ich mich für vier Nächte eingemietet hatte, war der Empfang dafür umso herzlicher. Nach einer kurzen Vorstellung der Regeln und des Wochenprogramms, gab's einen Drink und die Info, dass es nur so ruhig sei, weil nahezu alle Gäste auf der wöchentlichen Boat-Party wären. Ideale Zeit also, um Schlaf nachzuholen und den letzten Blogeintrag fertigzustellen.

Definitiv eine gute Entscheidung. Aufgeweckt durch laute Musik und die anderen Leute aus meinem Dorm war an Ruhe ab 19 Uhr nämlich nicht mehr zu denken. Wirklich informiert über KohTao hatte ich mich im Vorfeld nicht, aber so langsam wurde mir klar, warum alle immer von den geilen Aufenthalten und Erlebnissen auf Koh Tao berichteten. Neben Beach und Tauchen steht hier nämlich vor allem das Nachtleben und der Alkohol im Vordergrund; Ballermann auf international sozusagen. Daniel, ein Schwede aus meinen Dorm, der schon länger auf der Insel war, erzählte mir zudem, dass unser Hostel das vermutlich wildeste Party-Hostel der Insel wäre. Ideale Voraussetzungen für eine geile Zeit. Also runter an die Bar und gemeinsam mit Daniel, dem Rest des Hostels und vielen Drinks zur "Fishbowl".

Bereits am ersten Abend gab es dabei so viele Gespräche und neue Gesichter, dass ich kaum weiß, wo ich anfangen und aufhören soll. Meine beiden Roommates Bella und Hannah aus UK, Lukas, der ein Auslandssemester in Bangkok macht, aber meistens in KohTao chillt und vor allem Marvin aus Paderborn, mit dem ich noch einige andere Partys mitnehmen sollte. Weil der Vibe und die People im Revolution dabei dermaßen entspannt und cool waren, hieß es in den Folgetagen in jeder freien Minute einfach im Eingangsbereich des Hostels chillen, quatschen, Uno spielen und abends meistens Drinks und Party. Zwischendurch auf den Roller und die verschiedenen Strände und Viewpoints auschecken.Die ersten vier Tage vergingen so wie im Flug und ich bekam fast das Gefühl, zum Inventar des Hostels zu gehören, da man nach vier Tagen nahezu jedes Gesicht kannte und auch mit den meisten Reps (also Mitarbeitern) schon ganz gut konnte; selbst mit dem deutschen Besitzer, Hendrik, der zeitgleich vor Ort war und mit "einfach machen" eine ziemlich geile und mir ziemlich ähnliche Einstellung hatte, verstand ich mich super.

Natürlich wollte ich in KohTao nicht nur rumhängen und feiern. Neben dem üblichen Chillout im Revelution gab es deshalb auch einige Activities. Fun-Diving an einem erst kürzlich versenkten Marineschiff, eine Wanderung zu einem verlassenen Hostel im Dschungel, Schnorcheln mit Riffhaien und jede Menge gutes thailändisches Food. Nicht zu vergessen natürlich auch die absolut geile Revelution Boat-Party ("BoozeCruise"). Bei traumhaftem Wetter mit 50 Personen den ganzen Nachmittag auf einem Boot. Dazu DJ, Drinks, Schnorcheln und ein unglaublicher Sunset. Spätenstens in diesem Moment war für mich klar, dass nach den vier Nächten auf Koh Tao noch nicht Schluss sein kann. Ich war im Hole.

Also verlängern. Nur wo? So sehr ich das Revelution auch geliebt habe, waren die Betten auf Dauer echt eine Zumutung und für die Events und Aktivitäten musste man nicht zwangsläufig vor Ort schlafen. Nach vier Nächten im Dorm hatte ich außerdem mal wieder etwas mehr Privatsphäre nötig und landete so schließlich für drei Nächte in verschiedenen Hotels mit Private-Rooms; zum Glück! Statt viel Zeit an den Stränden der Insel bekam ich mit dem Check-In im ersten Hotel nämlich so starke Kopfschmerzen, dass ich mein Zimmer in den kommenden Tagen nur für das Nötigste verlassen konnte und die gesamten drei Tage zur Erholung brauchte. Long-Term-Traveln ist halt nicht immer nur GoodLife!

Wieder genesen hörte ich durch Alex, einen Australier, den ich beim Tauchen kennengelernt hatte, von der anstehenden Jungle-Party auf Koh Tao. Normalerweise nur alle zwei Wochen wollte ich mir dieses Event natürlich nicht entgehen lassen und als kleinen Abschluss nochmal mit den meisten Friends aus dem Revelution abfeiern. Aus meiner Idee, nach Koh Phangan weiterzurreisen, wurde also wieder nichts und Koh Tao-Verlängerung Nr.2 wurde gebucht. Diesmal in einem etwas ruhigeren Hostel mit Pool, was ich rückblickend betrachtet aber definitv nicht nochmal so machen würde (Revolution is just better).

Was ich aber defintiv nicht bereue, war für die Jungle-Party auf Koh Tao zu bleiben. Sicherlich eines der geilsten Events auf meiner bisherigen Reise, war bereits die Pre-Party im Revolution absolut wild. Um 12 Uhr dann mit Taxis zur eigentlichen Location im Nirgendwo und mitten im Dschungel die Nacht zum Tag gemacht. Ziemlich einmalige Experience.

Weil es in den letzten beiden Tagen dann nochmal so richtig heiß wurde, hieß es anschließend für mich nur noch Pool, Beach oder klimatisiertes Zimmer. Wirklich Neues zu entdecken wurde nach 10 Tagen auf der kleinen Insel zunehmend schwerer und im Revolution waren die meisten bekannten Gesichter langsam aber sicher weitergezogen. Wiederholt setzte sich so auch bei mir das Gefühl ein, endlich weiter zu müssen. Also keine Verlängerung Nr.3, raus aus dem Hole und ab nach Koh Phangan, bevor die Full Moon Party die Hotelpreise dort ins Bodenlose steigen lässt.

Ganz vorbei ist meine Zeit auf Koh Tao aber noch nicht. Im Dezember wird es auf jeden Fall ein Widersehen mit meiner bisheringen Lieblingsinsel geben. Also Abschied auf Zeit bis zum Koh Tao - Hole 2.0!

Last but not least noch eine kleine Zusammenstellung meiner persönlichen Highlights auf Koh Tao:
Best Hostel: Revolution Hostel Koh Tao
Best Beach for Snorkelling: Shark Bay / Tanote Bay
Best Beach: Sai Nuan Beach
Best Breakfast: Onios
Best Dinner: Mama tam (Mama's) (Local-Thai)
Best viewpoint: K View Panorama (kostenfrei und eine wirklich krasser Rollerdrive) / John-Suwan Viewpoint (50 Bath Eintritt)
Bester Geheimtipp: Abandoned Hostel (Start beim Tarna Align Resort; Von dort der Straße in den Dschungel folgen und immer geradeaus durch den schmaler werdenden Pfad wandern bis man nach ca. 40 Minuten ankommt)